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العنوان
Einsatz von sprachlichen Aktivitäten zur Förderung der Aussprachekompetenz bei ägyptischen DaF:
المؤلف
Ibrahim, Nourihan Ahmed Abdelnabi.
هيئة الاعداد
باحث / نوريهان أحمد عبد النبي إبراهيم
مشرف / آمال عبد الله خليل
مشرف / سيلفيا دامن
مشرف / هبة أحمد محمود إمام
تاريخ النشر
2023.
عدد الصفحات
165 P. :
اللغة
الإنجليزية
الدرجة
ماجستير
التخصص
اللغة واللسانيات
تاريخ الإجازة
1/1/2023
مكان الإجازة
جامعة عين شمس - كلية التربية - مركز التميز لدراسات وبحوث اللغات الألمانية والعربية لغير الناطقين بهما
الفهرس
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Abstract

7 Zusammenfassung und Ausblick
Das Ziel dieser Arbeit bestand darin, exemplarische Unterrichtseinheiten für den Einsatz von strukturierten Ausspracheübungen in den DaF-Unterricht zu entwickeln und zu realisieren. Es wurde auch die Effizienz dieser Übungen auf die phonetische Kompetenz der DaF-Lernenden untersucht. Dadurch sollten konkrete Beispiele und umsetzbare Ideen für einen integrierten Ausspracheunterricht für ägyptische DaF-Lehrkräfte bereitgestellt werden. Mit dieser Arbeit wurde sowohl auf den Bedarf an konkreten Ideen und Beispielen für die Realisierung des Aussprachetrainings im Deutschunterricht als auch auf die allgemeinen Herausforderungen des Ausspracheunterrichts geantwortet.
Im Folgenden werden die zu Beginn der Untersuchung gestellten Fragen dargestellt und erläutert, wie sie im Rahmen der vorliegenden Arbeit beantwortet wurden:
1. Welche Ausspracheschwierigkeiten ergeben sich aus den vorhandenen kontrastiven Studien zwischen dem Deutschen und dem Arabischen bei den arabischen Deutschlernenden?
Im zweiten Kapitel wurde eine kontrastive Analyse auf der vokalischen und konsonantischen Ebenen der Ausgangssprache der Lernenden (Arabisch) und der Zielsprache (Deutsch) vorgenommen, indem die distinktiven Merkmale der Vokal- und Konsonantensysteme beider Sprachen, ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie ihre Phoneminventare dargestellt wurden. Die wichtigsten distinktiven Merkmale des Vokalsystems im Arabischen und im Deutschen wurden durch die folgenden Kriterien gegenübergestellt: Vokalquantität, Richtung der Zungenhebung, Vokalqualität, Grad der
Zungenhebung und Lippenbewegung. In Bezug auf die Konsonantensysteme beider Sprachen wurden sie anhand von folgenden Merkmalen verglichen: Artikulationsstelle, Artikulationsart, Stimmbeteiligung, Pressartikulation und Gemination. Daraus wurden die vorhersagbaren Abweichungen bei den arabischen Deutschlernenden auf der Segmen-talebene erläutert. Es wurde festgestellt, dass die Differenzierung zwischen langen und kurzen Vokalen und die Artikulation von ähnlich klingenden Vokalen den arabischen Deutschlernenden große Schwierigkeiten bereiten. Dazu gehören auch die nicht im Arabischen vorhandenen Konsonantenphoneme (z. B. der Ich-Laut und der Ang-Laut) sowie komplexe Konsonantenverbindungen im Deutschen.
2. Inwieweit existieren diese Schwierigkeiten bei den Probanden dieser vorliegenden Studie?
Um diese Frage zu beantworten, wurde ein Fragebogen entwickelt und an DaF-Lehrende in verschiedenen DaF-Institutionen in Ägypten verteilt. Basierend auf den Ergebnissen wurden die drei häufigsten in Erscheinung tretenden Abweichungen untersucht und für sie die Unterrichtexemplare unterbreitet. Auf die Ursachen für diese Abweichungen wurde näher im Kapitel 2.4 eingegangen.
3. Wie werden die sprachlichen Aktivitäten mit expliziten systematischen Ausspracheübungen nach der Übungstypologie von Dieling und Hirschfeld (2000: 47-62) in eine Unterrichtseinheit zur Förderung der Aussprachekompetenz integriert und didaktisiert?
Für die Antwort auf diese Frage wurden viele Schritte unternommen. Im dritten Kapitel wurde zunächst ein Überblick über die Bedeutung der Aussprache beim Fremdsprachenlernen verschaffen. Anschließend wurde eine kurze Bewertung des Aussprachetrainings im im Rahmen des Experiments verwendeten Lehrwerk Menschen durchgeführt. Wie aus der
Frage erkennbar ist, beinhalten die sprachlichen Aktivitäten gezielte systematische Ausspracheübungen, die auf der Übungstypologie von Dieling und Hirschfeld (2000: 47-62) basieren. Deswegen wurden die didaktischen Grundlagen der Übungstypologie in demselben Kapitel detailliert dargelegt, wobei die Hör- und Sprechübungen der Übungstypologie separat und ausführlich beschrieben wurden.
Die Integration der sprachlichen Aktivitäten, einschließlich aussprachlicher Übungen, ließ sich im Rahmen eines fünfwöchigen A1-Kurses am Al-Azhar Sprachenzentrum in Ägypten umgesetzt. Im Kapitel 5.3.2 wurde detailliert erläutert, wie diese Integration in Verbindung mit anderen Sprachkompetenzen (wie z. B. mit dem Wortschatz, der Grammatik, etc.) erfolgte. Wie bereits erwähnt, sollten drei phonetische Aspekte im Kurs behandelt. Für jeden Aspekt widmeten sich zwei Unterrichtseinheiten. In der ersten davon führten die Probanden Hörübungen unter Berücksichtigung der Übungstypologie von Dieling und Hirschfeld (2000: 47-62) durch, wobei die Lernenden das jeweilige phonetische Phänomen kennenlernen, identifizieren und gegebenenfalls in eine Hörübung einsetzen konnten. In der zweiten Unterrichteinheit sollten die Lernenden in der Lage sein, das Phänomen in abwechslungsreichen Sprechübungen anzuwenden.
4. Welche Effizienz hat die Realisierung der vorgeschlagenen Unterrichtseinheiten einschließlich der sprachlichen Aktivitäten zur Förderung der Aussprache?
Um die Effizienz der realisierten Unterrichtseinheiten zur Förderung der Aussprache zu testen, wurde die vorliegende Studie für zwei Lerngruppen organisiert, die in eine Experimentalgruppe und eine Kontrollgruppe aufgeteilt waren. Diese Aufteilung ermöglichte, die Wirkung der eingesetzten
Aussprachübungen zu überprüfen. Die Kurse von beiden Gruppen unterschieden sich voneinander nur durch die integrierten strukturierten Aussprachübungen. Alle anderen Einfluss-faktoren wie die Lehrkraft, das eingesetzte Lehrwerk, die Lernmethoden und die Kursdauer waren weitgehend identisch. Zudem waren die beiden Gruppen größtenteils bezüglich des Alters, Geschlechts, des kulturellen Hintergrundes und der sprachlichen Kenntnisse homogen (s. Kapitel 5.1).
Um die Daten zu erheben, wurden für die zwei Lerngruppen ein Vortest zu Beginn des Kurses und ein Nachtest am Ende des Kurses durchgeführt, wobei ihre Leistungen in den beiden Tests digital aufgenommen wurden. Die beiden Tests bestanden aus vorgelesenen Sprachdaten, die absichtlich die zu untersuchenden Ausspracheschwierigkeiten umfassten. Ziel war es herauszufinden, ob und inwieweit die Unterrichtseinheiten die korrekte Aussprache der untersuchten phonetischen Phänomene beeinflussten.
Die Ergebnisse der Testleistungen der Probanden wurden sowohl quantitativ als auch qualitativ analysiert und diskutiert. Darüber hinaus wurden diese Ergebnisse miteinander verglichen, um festzustellen, ob Fortschritte in der phonetischen Kompetenz von ägyptischen Deutschlernenden erkennbar waren. Für die quantitativen Analyse standen drei DaF-Lehrende für die Auswertung der Vortest-Sprachaufnahmen und vier DaF-Lehrende für die Auswertung der Tondateien des Nachtests zur Verfügung. Alle Lehrkräfte waren Muttersprachler. Ihnen wurde ein von mir ausgearbeiteter Diagnosebogen (s. Anhang 2) zur Verfügung gestellt. Sie hörten die Testleistungen der Probanden, mit dem Ziel, einen Abweichungsgrad für die untersuchten Laute zu geben. Die von den Muttersprachlern vorgegebenen Noten wurden dann für jeden einzelnen Laut gesammelt und ein Durchschnitt
wurde berechnet. Diese Durchschnittswerte wurden in eine Tabelle eingetragen. In Bezug auf die qualitative Auswertung wurden die Tonaufnahmen analysiert und in IPA-Zeichen transkribiert. Die Realisierungsformen für jeden einzelnen Laut wurden gesammelt und untersucht, um die Wirkung der sprachlichen Aktivitäten zu messen.
Ausgehend von der Ergebnisseanalyse konnten positive Progressionen bei der richtigen Artikulation der untersuchten Laute festgestellt werden. Es ist jedoch empfehlenswert, dass auf die phonetischen Lernschwerpunkte tiefer einzugehen. Eine intensivere Fokussierung auf ein bestimmtes Thema könnte zu verlässlicheren Ergebnissen führen, v. a. in Bezug auf die Unterscheidung zwischen langen und kurzen Vokalen. Weitere Forschungsdesiderate werden im Folgenden aufgezeigt.
Im Hinblick auf arabische Deutschlernenden, mit deren phonetischer Kompetenz sich die vorliegende Arbeit beschäftigt, könnten weitere Experimente zu weiteren Ausspracheschwierigkeiten durchgeführt werden, insbesondere zur korrekten Artikulation der deutschen Vokale und den komplexen Konsonantenverbindugen, die im Arabischen nicht existieren.
Neben der bereits in dieser Arbeit durchgeführten und ausgewerteten experimentellen phonetischen Untersuchung wäre es wünschenswert, ein Experiment durchzuführen, um zu ermitteln, wie die Ausspracheübungen im Bereich der Suprasegmentalia die Verbesserung der Aussprache- abweichungen der arabischen Deutschlernenden bewirkt. Außerdem könnte erforscht, ob ein suprasegmentalorientiertes Training effektiver für die arabischen Deutschlernenden als ein segmentorientiertes Training ist, d. h. einen experimentellen Vergleich zwischen den beiden Trainingstypen
durchzuführen und den Ergebnissen zu untersuchen. Das war das Untersuchungsthema der Dissertation von Dahmen (2013), allerding wurden dabei die Unterrichtseinheiten mit italienischen Deutschlernenden umgesetzt.
Hinsichtlich des Vergleichsprinzips könnte es eine Vergleichsstudie unternommen, um festzustellen, ob die Aussprachübungen in der Mittelstufe ab dem Niveau B1 effektiver als dieselben Übungen in der Grundstufe A1 würden und inwiefern diese Übungen die Sprechfertigkeit beider Gruppen beeinflussen würden. Dieser Forschungsbedarf ergibt sich aus den Ergebnissen des im Rahmen der vorliegenden Arbeit erstellten Fragebogens an ägyptische DaF-Lehrkräfte, die darauf hinweisen, dass Ausspracheabweichungen in der Grundstufe A1 am häufigsten vorkommen. Dieses Ergebnis stimmt mit der Auffassung von Abu Hatab (1976: 167) überein. Meiner Meinung nach könnten die Aussprachübungen in der Mittelstufe B1 kreativer erstellt werden als die in der Studie realisierten Übungen, die weitgehend kommunikativ ausgerichtet waren, um den Probanden bei der Überwindung ihrer Sprechhemmungen zu helfen.
Abschließen kann festgestellt werden, dass sich dieses exemplarische Unterrichtsmodell und die integrierten aussprachlichen Übungstypen als ein guter Ausgangspunkt für die Integration der Aussprache in den DaF- Unterricht eignen. Diese Aussage lässt sich mit der festgestellten Progression der Probanden in der Experimentalgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe begründen. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit, dass es möglich ist, die Aussprache von arabischen Deutschlernenden zu verbessern. Dies kann durch die Verwendung von gezielten Unterrichtseinheiten und durch die Bereitstellung von regelmäßigen Übungsmöglichkeiten erreicht werden.