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العنوان
Persuasion im Pressekommentar zu den politischen Krisen nach den arabischen Revolutionen ab 2011 Eine kontrastive Studie/
المؤلف
Shafik, Ehab Adel Aly.
هيئة الاعداد
باحث / Ehab Adel Aly Shafik
مشرف / Mohamed Alabd
مشرف / Laila Zamzam
تاريخ النشر
2022.
عدد الصفحات
293 p. :
اللغة
الألمانية
الدرجة
الدكتوراه
التخصص
اللغة واللسانيات
تاريخ الإجازة
1/1/2022
مكان الإجازة
جامعة عين شمس - كلية الألسن - اللغة الألمانية
الفهرس
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Abstract

0.1 Ziel der Arbeit
Die Studie setzt sich zum Ziel, das sprachliche Phänomen „Persuasion“ anhand der Textsorte „Kommentar“ zu untersuchen sowie einen Vergleich zwischen Pressekommentaren im Deutschen und Arabischen zu ziehen. Die Arbeit zielt darauf ab, die linguistischen Stile festzustellen, die zur Persuasion gebraucht werden. In der vorliegenden Arbeit wird auch versucht, auf folgende Fragen zu antworten:
• Was versteht man unter „Persuasion“ als linguistischem Terminus?
• Wie werden die Kommentare in den beiden Zeitungen „Die Welt“ und „al-’Ahrām“ persuasiv eingesetzt?
• Welche semantischen Mittel werden im Pressekommentar zur Persuasion am häufigsten gebraucht?
• Wodurch kennzeichnet sich die persuasive Struktur des Pressekommentars?
• Wie lassen sich die Metaphern und Schlagwörter zur Persuasion verwenden?
• Wie können die persuasiven Kommentaraussagen aus pragmalinguistischer Sicht analysiert werden?
• Welche Rolle spielen persuasive indirekte Sprechakte in deutschen und arabischen Pressekommentaren?
• Welche Strategien dienen der Persuasion auf makroanalytischer Ebene?
• Welche Funktion haben Argumentation und Manipulation in der Persuasion?
• Welche Formen der Wiederholung gibt es in Pressekommentaren?
• Wie können Analogie, Emotionalisierung und rhetorische Fragen strategisch zur Persuasion eingesetzt werden?
• Wie tragen Gemeinplätze und religiös geprägte Wörter und Ausdrücke zur Persuasion im Pressekommentar bei?
• Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Analyse von politischen Pressekommentaren und dem politischen Hintergrund der Gesellschaft?
• Hat die eigene Kultur der Gesellschaft einen Einfluss auf die analysierten Kommentare?
• Können die analysierten Kommentare einen einheitlichen Diskurs bilden?
• Welche linguistischen charakteristika hat der Pressekommentar im Vergleich zu anderen journalistischen meinungsbetonten Textsorten?
• Was ist der Unterschied zwischen informationsbetonten und meinungsäußernden Textsorten im Journalismus?
• Wie können die Überschriften der Kommentare einen Beitrag zur Persuasion leisten?
0.2 Forschungsgegenstand
Die Verwendung der Sprache in den journalistischen Medien trägt zur Entstehung persuasiver Prozesse im öffentlichen Raum. Man nimmt täglich in den Zeitungen Stellung zu Ereignissen in der Politik. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Analyse derjenigen politischen Kommentare, die in den letzten Jahren in journalistischen Medien erschienen sind. Nach den arabischen Revolutionen sind viele journalistische Texte entstanden, die die politischen Ereignisse und Krisen in der arabischen Region kommentieren. Die Arbeit konzentriert sich auf solche Pressekommentare, die sich mit der Flüchtlingskrise, dem Terrorismus und politischen Konflikten in den betroffen arabischen Ländern befassen.
Die Persuasion wird in fast allen Kommunikationsbereichen als natürlicher und wesentlicher Bestandteil der Kommunikation betrachtet. Bis heute ist eine große Zahl von wissenschaftlichen Arbeiten entstanden, deren Kern nur ein einziger Aspekt der Persuasion ist. Diese Arbeit versucht, die wichtigsten Aspekte der Persuasion in Einklang zu bringen. Was die vorliegende Arbeit im Vergleich zu anderen linguistischen Arbeiten hervorhebt, die sich der Analyse von politisch geprägten Texten widmen, ist es, dass sie sich nur auf eine eigenständige Pressetextsorte beschränkt, die durch eine Vielzahl von persuasiven Mitteln sowie Strategien gekennzeichnet ist, und dass sie die persuasive Kraft von geschriebenen Texten untersucht. Andere Arbeiten hingegen befassen sich meist nur mit der Analyse des Phänomens „Persuasion“ in der gesprochenen Sprache. Der Untersuchung von Techniken der Persuasion im Pressekommentar hat man bisher in der germanistischen Linguistik in Ägypten keine ausreichende Aufmerksamkeit geschenkt.
0.3 Forschungsstand
Es befindet sich zwar eine große Zahl von beachtenswerten linguistischen Untersuchungen, die sich der Analyse von journalistischen Textsorten widmen, aber nur geringe Arbeiten verfügen über einen Beitrag zur Analyse der Textsorte „Kommentar“ oder zum Vergleich zwischen deutschen und arabischen Kommentaren.
Zahlreiche deutsche Sprachwissenschaftler haben zu Ende des 20. Jahrhunderts und am Anfang des 21. Jahrhunderts dem sprachlichen Phänomen der Persuasion ihre Aufmerksamkeit geschenkt. Es wurden viele Bücher und Studien vorgelegt, die diesen Begriff und dessen Gebrauch auf verschiedenen Gebieten untersuchen, z.B. Politik, Massenmedien, Werbung u. a. Im Folgenden wird ein kurzer Überblick über die wichtigsten linguistischen Beiträge gegeben, die sich in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten mit der Persuasion als linguistischem Phänomen beschäftigen, z. B.
In ihrer Dissertation „Narrative Persuasion und Einstellungsdissonanz. Ein konservativer Test der zentralen Wirkungszusammenhänge“ analysiert Freya Sukalla (2018) die Persuasion und deren Beziehung zu der Narration. Die Arbeit zielt darauf ab, die Hauptannahme der narrativen Persuasion einer strengen Prüfung zu unterziehen, indem man den persuasiven Effekt von Narrationen untersucht.
In seiner Dissertation „Persuasion in sozialen Medien. Der Einfluss nutzergenerierter Inhalte auf die Rezeption und Wirkung von Onlinewerbung“ befasst sich Johannes Knoll (2015) mit der Anwendung der Persuasionstechniken zur Werbung in den sozialen Medien. Er stellt fest, dass immer mehr Nutzer von ihrer passiven Rezipientenrolle in aktivere Produzentenrollen gewechselt haben.
In seinem Buch „Manipulation und Überzeugungskunst. Wie Sie andere gewinnen und sich vor Fremdsteuerung schützen“ zielt Winfried Prost (2009) darauf ab, die Beziehung zwischen Manipulieren und Überzeugen zu untersuchen.
In seinem Werk „Sprachliche Mechanismen der Persuasion in der politischen Kommunikation. Dargestellt an polnischen und deutschen Texten zum EU-Beitritt Polens“ versucht Beata Mikotajczyk (2004), den Sprachgebrauch in der politischen Sprache im Deutschen und im Polnischen zu analysieren sowie Mechanismen der Beeinflussung von Menschen anhand journalistischer Essays darzustellen.
Sabine Heyne und Bastian A. Vollmer (2016) haben in ihrer Studie „Innovation und Persuasion in der Presse. Eine komparative Korpusanalyse zur Form und Funktion von Neologismen“ den persuasiven Einsatz von Neologismen in den Printmedien in der Thematik des Libyenkrieges zum Gegenstand gemacht.
In seinem Werk „Metaphern und Redewendungen im politischen Kommentar“ hat sich Martin Gehr (2014) nur auf die Analyse von metaphorischen Ausdrücken und Redewendungen beschränkt, die im Kommentar zur Verwendung gebracht werden, wobei man deren Funktionen und Wirkungen illustriert.
In seiner Dissertation „Strategien der Persuasion in der Schriftkonstituierten politischen Kommunikation. Dargestellt an Parteiprogrammen der Neuen Rechten in Polen“ hat sich Matthias Guttke (2009) mit der Konzeption des Begriffs „Persuasion“ in Hinsicht auf eine Beschreibung der schriftlichen persuasiven Kommunikation in polnischen Texten anhand der Textsorte „Parteiprogramm“ befasst.
0.4 Aufbau und Methode
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel. Das erste Kapitel bildet die theoretische Grundlage der Arbeit. In diesem Kapitel wird der Terminus „Persuasion“ linguistisch definiert und von anderen ähnlichen Termini z.B. Argumentation und Sprachmanipulation klar abgegrenzt. Außerdem wird ein Vergleich zwischen informations- und meinungsbetonten Pressetexten gezogen. Semantisch-lexikalische Mittel wie Metaphern, politische Schlagwörter, gefühlsbetonte phraseologische Einheiten und Isotopie werden theoretisch dargestellt. Ebenso gilt es für strukturelle Mittel wie Anapher, Antithese, die Anredeform „Wir“, syntaktischen Parallelismus, Klimax, Akkumulation, Hypotaxe, Inversion, Disjunktion, Konkretisierung durch Exempla (Beispiele). Die Stilmittel der balāġa (Rhetorik) im Arabischen lassen sich auch illustrieren, wie Stilmittel des ‘ilm al-ma’ānī (Lehre der Bedeutung), Stilmittel des ‘ilm al-bayān (Lehre der Darstellung) und Stilmittel des ‘ilm al-badī‘ (Lehre der Verschönerung). Was die pragmalinguistische Analyse des Pressekommentars betrifft, werden eine Präsuppositionsanalyse der Kommentarüberschriften und eine Analyse von indirekten Sprechakten durchgeführt. Abschließend werden die Persuasionsstrategien theoretisch gezeigt, die für den praktischen Teil von Wichtigkeit sind, z. B. Strategie der Emotionalisierung, Strategie der Wiederholung, Strategie der Analogie, Strategie der rhetorischen Fragen, Strategie der Gemeinplätze, Strategie der Informationsvermittlung, Strategie der Ursache-Wirkungs-Beziehung und Strategie der religiösen Sprachverwendung.
Das zweite und das dritte Kapitel beschäftigen sich mit der praktischen Analyse von deutschen und arabischen Kommentaren. Die beiden Kapitel bestehen jeweils aus zwei Hauptteilen, in denen die Persuasionsmittel und -strategien detailliert analysiert werden.
Das vierte Kapitel stellt die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den analysierten Pressekommentaren in beiden Sprachen auf situationsanalytischer und formaler Ebene sowie auf mikro- und makroanalytischer Ebene dar.
Um die Hauptziele der Arbeit zu verwirklichen, wird das folgende methodische Vorgehen gewählt. Was die Methode der Arbeit angeht, werden die Kommentare auf semantischer, struktureller und pragmalinguistischer Ebene analysiert. Die Arbeit bedient sich der Methoden der Textanalyse als Basis der Diskursanalyse, da die Korpustexte einen einheitlichen Diskurs bilden. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Analyse der rhetorischen Figuren in Pressekommentaren gelegt.
Zu den Analysemethoden gehört die Analyse der Makrostruktur von Kommentaren, d. h. die Analyse solcher Strategien, die zur Persuasion eingesetzt werden. Die Methoden der Analyse sind interdisziplinär. Da politische sowie kulturelle Hintergründe eine wichtige Rolle bei der Analyse spielen, mischen sich Methoden der Polito- und Soziolinguistik.
0.5 Zum Korpus
Der Korpus der vorliegenden Arbeit besteht aus Kommentaren, die zur Meinungsäußerung über politische Ereignisse in der arabischen Region nach 2011 entstanden sind, und von verschiedenen journalistischen Autoren und Redakteuren verfasst wurden. Sie stammen aus deutschen und arabischen Presseblättern, die sich mit den politischen Krisen nach den arabischen Revolutionen befassen. Die Arbeit beschränkt sich auf Kommentare aus nur einer Zeitung der jeweiligen Sprache, damit der Vergleich und die Ergebnisse genauer und präziser werden. Bei den ausgewählten Zeitungen handelt es sich um „Die Welt“ im Deutschen und „al-’Ahrām“ im Arabischen.
Beide Zeitungen sind aus folgenden Gründen ausgewählt worden: Die beiden sind seit Jahren überregional veröffentlicht worden und sind international berühmt, da sie sich mit weltweiten politischen Ereignissen auf der ganzen Welt befassen, d.h. sie gehören den internationalen Qualitätszeitungen bzw. Prestigezeitungen an. Sie leisten einen großen Beitrag zur Kommentierung auf dem politischen Gebiet und haben einen Zugriff auf wichtige tagespolitische Themen.
Zwar sind „Die Welt“ und „al-’Ahrām“ den konservativen Zeitungen zuzuordnen, jedoch unterscheiden sie sich in ihren politischen Richtungen und Meinungen. Sie spielen eine einflussreiche Rolle in ihrer Region. Ihre Rezipienten gehören unterschiedlichen gesellschaftlichen Kreisen an. Jede Zeitung hat bestimmte Einstellungen zu den politischen Krisen nach den arabischen Revolutionen. Diese politischen Meinungen unterscheiden sich auch je nach dem Kommentatoren. Man konzentriert sich in der deutschen Zeitung „Die Welt“ auf die syrische Flüchtlingskrise und deren Folgen auf Europa sowie auf die Terroranschläge des IS auf westliche Ziele, in der arabischen Zeitung hingegen auf die terroristischen Akten und die Verbreitung der Terroristen in der arabischen Welt. Diese politischen Ereignisse haben sich in der gleichen Zeitspanne abgespielt.