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العنوان
Dramapädagogik-orientierte Drehbucherstellung als Vorbereitung szenischer Spiele im universitären DaF-Literaturunterricht in Ägypten /
المؤلف
Yara Ayman Mohammed Mohammed Eltohamy
هيئة الاعداد
باحث / يارا أيمن محمد محمد التهامي
مشرف / . صلاح هلال
مشرف / كارمن شيير
مشرف / عبير عمر
تاريخ النشر
2022.
عدد الصفحات
405p. :
اللغة
الألمانية
الدرجة
الدكتوراه
التخصص
الأدب والنظرية الأدبية
تاريخ الإجازة
1/1/2022
مكان الإجازة
جامعة عين شمس - كلية التربية - مركز التميز لدراسات وبحوث اللغات الألمانية والعربية لغير الناطقين
الفهرس
Only 14 pages are availabe for public view

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Abstract

Einleitung
„Dramatische Texte und Zugangsformen werden im Fremdsprachenunterricht seit Jahrzehnten zum Erreichen unterschiedlicher Lehr- und Lernziele eingesetzt“ (Surkamp/Hallet 2015: 1).
Aufgrund des letzten Zitats kann man Dramentexte in verschiedenen Bereich des Fremdsprachenunterrichts bzw. des DaF-Literaturunterrichts und zum Erreichen zahlreicher Lernziele einsetzen. Je nach dem Ziel des Unterrichts werden verschiedene didaktische oder methodische Ansätze im Unterricht integriert, um die jeweiligen Lernziele zu erreichen. Dazu gehören z.B. der Einsatz von Medien, die Inszenierungsanalyse oder die Theaterarbeit im DaF-Literaturunterricht, die alle eine große Rolle im Unterricht spielen können (vgl. ebd.).
1. Problemstellung und Relevanz des Themas
In den letzten Jahren gewannen die dramapädagogischen Projekte im universitären DaF-Literaturunterricht in Ägypten an großer Bedeutung. Sie werden umgesetzt, um bspw. verschiedene Fertigkeiten zu fördern oder gegenwärtige Probleme zu erforschen. Daher ist der Eingang auf häufig auftretende Probleme im DaF-Bereich wichtig, um didaktische Vorschläge zu erarbeiten oder mögliche Lösungen für diese Probleme anzubieten.
Methodisch basiert das Konzept der Dramapädagogik auf einer kommunikativ orientierten Fremdsprachendidaktik. Im Rahmen dieses Konzepts werden die relevanten Aspekte von den handlungsorientierten, erfahrungsbezogenen, interaktiven und alternativen Sprachlehransätze zusammengeführt (vgl. Schewe 1993: 9). Die Dramapädagogik kann daher zu einem ganzheitlichen und handlungsbezogenen Lernen beitragen. Aus diesem Grund spielen heute die Dramaprojekte, die viele Kunstformen, z. B. Filme, Performance u. a. umfassen, eine relevante Rolle im DaF-Literaturunterricht. In diesem Zusammenhang kommt auch das szenische Spiel für den Unterricht in Frage (vgl. Schewe 2017: 49). Das primäre Ziel des szenischen Spiels besteht darin, dass die Lernenden verschiedene neue Strukturen der Sprache lernen und benutzen. Außerdem werden die Kreativität, Fantasie und verschiedene Sprachfertigkeiten durch die szenischen Spiele stark gefördert (vgl. Brandorff Senna 2009: 36).
An der Pädagogischen Fakultät der Universität Ain Shams (Kairo, Ägypten) gibt es bezugnehmend auf Dramaprojekte eine wichtige Projektarbeit, die jedes Jahr ab dem 2. Studienjahr des Bachelorstudiums bis zum 4. Studienjahr (Abschlussjahr) als Teil einer Prüfungsleistung stattfindet. Im Rahmen dieser Projektarbeit sollen die Studierenden als Endprodukte ein szenisches Spiel zu einem literarischen Werk darstellen. Das Werk wird dabei von den Dozierenden oder vom Prüfungsschuss der Universität ausgewählt. Für die Vorbereitung auf die Projekte durchlaufen die Studierenden bestimmte Schritte, um ihr Ziel zu erreichen. Zunächst recherchieren sie Informationen zu dem literarischen Werk, danach sehen sie sich verschiedene Inszenierungen als Beispiele dafür im Internet an und schreiben anschließend ein Drehbuch zu dieser Szene mit Hilfe der Uni-Assistenten, die den Studierenden bei den schwierigen Aufgaben sowie bei solchen Projektarbeiten durch wöchentliche Sitzungen (Gruppenarbeitssitzungen) helfen.
Erfahrungsgemäß empfinden viele Studierende dieses Projekt als schwierig, weil sie z. B. kein Muster aus einem professionellen Drehbuch vor Augen haben und diesem nicht stets folgen können. Aus diesem Grund wählen sie andere bzw. spontane Wege (Hilfsmittel), um das Endprodukt erfolgreich darstellen zu können. Ein Beispiel dafür ist, dass sie im Internet nach ähnlichen Dialogszenen recherchieren, damit sie eine erfolgreiche Projektarbeit schaffen können. Ausgehend davon sind zum Beispiel Tipps zum Drehbuchschreiben, Verbesserungsmethoden der Performances bzw. der szenischen Spiele und einige didaktische Vorschläge bzw. Hilfestellungen in diesem Zusammenhang erforderlich. Diese Aspekte bilden das Hauptziel der geplanten Forschung.
Folglich ergibt sich hierbei eine Relevanz für die vorliegende Forschung, und zwar die Vorbereitungsprozesse der Studierenden empirisch zu erforschen, Dies führt zur Erreichung des erwähnten Forschungsziels und zum Einsatz professioneller Drehbucherstellung im Rahmen dieser Vorbereitungsprozesse. Zudem scheint die Forschung nicht nur für die Studierenden relevant zu sein, sondern auch für die Uni-Assistenten und für die Dozierenden. Die Arbeit soll zunächst aufzeigen, wie die Studierenden zum Endprodukt gekommen sind (Einfluss der Vorbereitungsprozesse auf die Drehbucherstellung sowie auf die Performances) und ferner erforschen welche Ratschläge die Assistenten oder Dozierenden den Studierenden geben können. Meines Erachtens können die Ergebnisse somit einen wichtigen Beitrag für zukünftige Projektarbeiten leisten.
2. Forschungsstand
Zum Einsatz der Dramaprojekte im DaF-Literaturunterricht für die Förderung verschiedener Fertigkeiten oder als hilfreiche Methode zur Schaffung einer performativen Lern- und Lehratmosphäre gibt es zahlreiche Forschungen und Literatur. Zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum wurde der Fremdsprachenunterricht mit der Theaterpädagogik von Schewe (1993) in Verbindung gesetzt. Schewe (1993) hat diesen Ansatz später als „Dramapädagogik“ bezeichnet (vgl. Schewe 1993: 1f.).
Im Folgenden sind einige Forschungsarbeiten, die für die geplante Forschung als relevant erscheinen, dargestellt:
Der Artikel von Schewe (2019) geht darauf ein, dass die Dramapädagogik als neue Bezugsdisziplin für die Fremdsprachendidaktik gilt und zu dieser Richtung zahlreiche Forschungen existieren. Mit Hilfe der Dramapädagogik wird ein Licht auf das „Drama als eine pädagogische Kunstform“ (Schewe 2019: 345) als eine Richtung im kommunikativen Unterricht geworfen (vgl. ebd.). Auf dieser Grundlage beschreibt Schewe (1993) den Dramapädagogik-orientierten DaF-Literaturunterricht wie folgt: „Im dramapädagogischen Fremdsprachenunterricht wird mit Kopf, Herz, Hand und Fuß gelernt und gelehrt“ (Schewe 1993: 8). Demzufolge hat Schewe (2019) durch seine Studien Folgendes bewiesen: „[…] dass im Unterricht performative Aktivitäten stattfinden, die innerhalb einer Unterrichtsstunde bzw. Unterrichtseinheit gut realisierbar sind“ (vgl. Schewe 2019: 353).
Field befasst sich in seiner Arbeit mit den Grundlagen des Drehbuchschreibens und mit dem Konzept des Drehbuchs. Laut Field (2007: 11) lässt sich das Drehbuch als: „Eine Geschichte, die in Bildern, Dialogen und Beschreibungen erzählt wird und im Kontext der dramatischen Struktur steht“, erklären. In diesem Sinne wird das Drehbuch als die Kunst des visuellen Geschichtenerzählens verstanden (vgl. ebd.: 11).
Ähnlich wie Field, beschäftigt sich Schmid (2004) auch in ihrer Dissertation mit den Formen des Drehbuchs und hauptsächlich mit der literarischen Identität des Drehbuchs. Schmid (2004) behauptet, dass das Drehbuch einen großen Mangel an der formalen Eindeutigkeit hat, um als eine eigenständige Gattung bezeichnet zu werden (vgl. Schmid 2004: 23). Außerdem erklärt Schmid (2004) in diesem Zusammenhang Folgendes zu den Eigenschaften des Drehbuchs: „Sein literarischer Stellenwert ist umstritten wegen der heterogenen Form. Es hat nur beschränkt narrative Anteile, hat andererseits durch die dialogische Strukturen Nähe zur Gattung Drama“ (ebd.). Durch die weitere Untersuchung am Fallbeispiel ”Agnes” von Peter Stamm behält die literarische Identität des Drehbuchs anhand einiger Ansätze aus der Dramentheorie ihre Gültigkeit (vgl. Schmid 2004: 225).
In ihren Artikel beschäftigen sich Riain et al. (2017) mit der Relevanz von szenischen Spielen und Rollenspiel im Literaturunterricht. Riain et al. (2017) vertreten den Standpunkt, dass das Lesen der literarischen Texte nicht mehr im Interesse der Studierenden steht. Um dieses Interesse neu zu wecken und die Literatur zu visualisieren, bietet sich das szenische Spiel an (vgl. Riain et al. 2017: 95). Darauf aufbauend stellen Riain et al. (2017) fest, dass das Selbstbewusstsein der Studierenden durch den Einsatz vom szenischen Spiel im Unterricht stark gesteigert werden kann. Der Grund dafür könnte sein, dass die Studierenden das Spiel angstfreier vor ihren Kommilitonen darstellen (vgl. ebd.: 96).
Scheller (2004) setzt sich mit den Ansätzen der Inszenierung, den Schritten der szenischen Interpretation, um ein szenisches Spiel erfolgreich darzustellen, und den Rahmenbindungen des Unterrichts auseinander. Scheller (2004) stellt die vier Hauptschritte der szenischen Interpretation dar. Diese bieten die Möglichkeit, die literarischen Texte zur Anfertigung des szenischen Spiels zu erarbeiten (vgl. Scheller 2004: 48).
Die Untersuchungen zum Drehbuch als ein mögliches Hilfsmittel zur Anfertigung der szenischen Spiele sind wenig zu finden. Außerdem wurde das Drehbuch für sich als selbständige literarische Gattung kaum betrachtet. Daraus ergibt sich das große Desiderat in der geplanten Forschung.
3. Fragestellung
In der vorgelegten Arbeit wird folgender Forschungsfrage nachgegangen: Welche effektiven Vorbereitungsprozesse können/sollen die ägyptischen Studierenden im Dramapädagogik-orientierten DaF-Literaturunterricht durchlaufen, um Drehbücher für die Inszenierung anzufertigen?
Die Untersuchung der Vorbereitungsprozesse bzw. Aktivitäten der Studierenden ist im Rahmen der vorliegenden Forschung besonders interessant. Dafür gibt es verschiedene Gründe, zum Beispiel: Diese Aktivitäten unterscheiden sich sehr von einer Gruppe zur anderen und auch von einem Jahrgang zum anderen, obwohl sie zum selben Produkt (einem szenischen Spiel zu einem bestimmten literarischen Werk) führen sollten. Folglich kann man entdecken, welche von den Studierenden neu entwickelten Methoden, die zukünftigen Lernenden zur Erleichterung für die Vorbereitung dieser Projektarbeit verwenden können.
Im Rahmen der Vorbereitung für das Projekt und der Aufgabenstellung geben die Dozierenden den Studierenden spezifische Anweisungen für die Vorbereitungsschritte. Für die Untersuchungen wird in diesen Zusammenhang folgende Hypothese aufgestellt: ‚Die Studierenden gehen bei ihrer Arbeit sehr unterschiedlich vor und weichen häufig von den Anweisungen der Dozierenden ab‘. Im folgenden Teil wird erläutert: Wie diese Arbeit aufgebaut ist, um das Ziel der vorliegenden Forschung zu erreichen und die aufgestellte Hypothese überprüfen zu können.
4. Aufbau der Arbeit
In der vorliegenden Forschung wird zuerst ein theoretischer Überblick über Dramapädagogik, Drehbuch und szenische Spiele gegeben (Kapitel 1). Im ersten Kapitel werden die für die vorliegende Arbeit relevante Begriffe verdeutlicht. Darauf aufbauend werden die Einsatzmöglichkeiten von den erwähnten Begriffen in der Literatur und im DaF-Literaturunterricht geschildert.
Auf der Grundlage des theoretischen Teils wird eine Projektarbeit im ägyptischen universitären Literaturunterricht ausführlich empirisch erforscht (Kapitel 2). Außerdem werden im zweiten Kapitel die Ergebnisse dieser empirischen Forschung analysiert, ausgewertet und interpretiert, um schließlich didaktische Vorschläge abzuleiten (Kapitel 3). Aus diesen Ergebnissen und Vorschlägen werden ein Fazit und ein Ausblick am Ende der vorliegenden Arbeit gegeben.