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العنوان
Auswirkung der häufigen Präfixe im Rahmen der Valenztheorie in der deutschen Gegenwarts- schriftsprache :
المؤلف
Ahmed, Abdel Rahman Ahmed.
هيئة الاعداد
باحث / Ahmed Abdel Rahman Ahmed
مشرف / Ahmed Kamal Safwat Al-Alfy
مشرف / Magdi Ahmed Moustafa Ghanem
مناقش / Magdi Ahmed Moustafa Ghanem
الموضوع
Deutschabteilung.
تاريخ النشر
2012.
عدد الصفحات
1 computer optical disc :
اللغة
الألمانية
الدرجة
الدكتوراه
التخصص
اللغة واللسانيات
تاريخ الإجازة
23/12/2012
مكان الإجازة
جامعة عين شمس - كلية الألسن - اللغة الالمانية.
الفهرس
Only 14 pages are availabe for public view

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Abstract

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VI. Kapitel
Zusammenfassung und Ergebnisse der Arbeit
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Zusammenfassung und Ergebnisse der Arbeit
Das Ziel der Arbeit ist die Darstellung der Auswirkung der häufigen Präfixe im Rahmen der Valenztheorie in der deutsche Gegenwartsschriftsprache. Aufgrund der Komplexität des Phänomens Präfigierung haben wir zuerst im ersten Teil der Arbeit eine Unterscheidung zwischen Verbpräfixen, Verbpartikeln und ähnlichen Morphemen, die mehr oder weniger die gleiche Funktion beimVerb erfüllen, wie Verbpräfixe vorgenommen. Bei dieser Unterscheidung sind wir auf einige Probleme gestoßen. Das wichtigste davon war die Klassifikation von solchen Verben, die sich zwar wie Partikel- verben verhalten. Bei der Diskussion um den Status dieser Wörter fallen oft Begriffe wie Inkorporation oder Konstitution vor. Dabei handelt sich um Phänomene, die an der Grenze zur Syntax liegen und benötigen deshalb zur Analyse eine andere Fragestellung.
Die semantischen Leistungen der Verbpräfixe und Verb- partikeln wurden dargestellt, indem diese nach semantische Leistung bzw. Bedeutung in Gruppen zusammengetan wurden. Ein wichtiger Punkt dabei war die Tatsache, dass nicht nur Verbpräfixe bzw. Verbpartikeln zur semantischen Differen- zierung führen, sondern auch das verbale Simplex, dass mit seiner Grundbedeutung zur gesamten Bedeutung des präfigier- ten Verbs beiträgt. Insofern kann man sagen, dass das Präfix bzw. die Partikel die Grundbedeutung des Basisverbs seman- tisch modifiziert. Deshalb werden Präfixe und Partikeln in diesem Zusammenhang als semantische Modifikatoren verstan- den.
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Ein weiterer auffallender Punkt war die Polysemie bei Verbpräfixe und Partikeln: Manche Präfixe beispielsweise ver-, und ent-, können mehrere Bedeutungen haben je nach verbalem Simplex. Und umgekehrt können verschiedene Verbpräfixe und Partikeln die gleiche semantische Funktion haben. Dabei kann man von Konkurrenz oder Synonymie sprechen.
Die wichtigsten Veränderungen, die sich bei der Valenzeigen- schaft des Verbs durch Präfigierung ergeben, wurden intensiv dargestellt. Es wurde dabei festgestellt, dass eine Präfigierung quantitative Veränderungen herbeiführen kann, wie eine Valenzerhöhung oder eine Valenzminderung. Eine Präfigierung kann auch Veränderungen herbeiführen wie beispielsweise die Transitivierung oder die Vertauschung der semantischen und syntaktischen Rollen bei präfigierten Verben. Die Wichtigkeit des Phänomens Verbpräfigierung stellen wir fest, wenn wir es im gesamten Spektrum der Wortbildung der Verben einbetten. Es spielt eine entscheidende Rolle, weit vor der Suffigierung, zur Erweiterung bzw.Bereicherung des gesamten Wortschatzes der deutschen Sprache.
Es ermöglicht de facto eine Differenzierung der Ausdrucksweisen. Trotz der Vielzahl an Veröffentlichungen zum Thema Präfigierung, bleibt das Thema der Verbprä- figierung bzw. des Status von einigen Verbpräfixe und anderen Wortbildung- oder syntaktischen Produkten lange nicht aus- diskutiert und bedarf deshalb weiterer Auseinandersetzungen.
Ein Überblick über die Entwicklung der Valenztheorie wurde dargestellt. Anschließend wurden die Anfänge der Dependenz- bzw. Valenzgrammatik mit ihrem Begründer, Lucien Tesniere, vorgestellt. Der Valenzbegriff wurde daraufhin von unterschiedlichen Forschern weiterentwickelt. Im Rahmen
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dieser Arbeit wurden Einblicke in zwei modernere Valenzbegriffe gegeben, dem semantischen Valenz- begriff nach Bondzio und - ausführlicher - dem syntaktischen Valenzbegriff nach Helbig /Schenkel.
Die Valenzgrammatik ist auch noch heute ein viel diskutiertes und viel untersuchtes Modell. Es ergeben sich noch immer Probleme bezüglich der unterschiedlichen Ergänzungs- klassen des Verbs oder auch der Unterscheidung in obligatorischen oder fakultativen Aktanten und freien Angaben.
Auch wenn es im Rahmen dieser Arbeit nicht möglich ist, nur einen Teil der Problematik und der unterschiedlichen Untersuchungen vorzustellen, so konnte meines Erachtens dennoch aufgezeigt werden, was Valenz generell bedeutet und wie sie auf der syntaktischen Ebene ermittelt werden könne. Ausgehend von der Fragestellung, ob die Valenzeigen- schaften deutscher Präfixverben einer durch formale Methoden explizierbaren Erklärung zugänglich sind, werden syntaktische und semantische Eigenschaften dieser Verben beschrieben und in Hinblick auf ihre Bedeutung für die regelbasierte Valenzbestimmung der komplexen Verben in Beziehungen gesetzt. Strukturelle und inhaltliche Kriterien zur Einordnung und charakterisierung untrennbarer und trennbarer Präfixverben wurden dargestellt. Es wurde dargestellt, dass in der Literatur vorgeschlagene Analysen von Diathesen und Inkorporationen wichtige Generalisierungen bei der systema- tischen Herleitung der Valenz von Präfixverben erlauben. Auf der Grundlage der in diesen Analysen entwickelten Konzepte wurden regelhafte Beschränkungen für die Bedingungen der syntaktischen Realisierung der Argumente von Präfixverben identifiziert, die
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sich aus der Annahme einer morphosyntak- tischen Beziehung zwischen Präfixverb und Simplex ergeben. Semantische Restriktionen der Produktivität der Bildung von Präfixverben sowie über die bloße Valenzumordnung hinausgehende Modifikationen der Eigenschaften präfigierter Verben dienten als Begründung für die Einführung einer, von der semantischen Ebene her, motivierten Analyse von Präfix- bildungen. Dies wurde verbunden mit der Verlagerung der Betrachtung der Valenzeigenschaften auf die Ebene der Argumentstruktur. Das lexikalisch-semantische Modell von Stiebels/Wunder- lich (1994), das auf einer kompositionalen Semantik und einer prinzipienbasierten Verbindung zwischen der semantischen und der syntaktischen Ebene basiert, sowie seine theoretischen Voraussetzungen wurden dargestellt. Die Anwendbarkeit dieses Modells auf eine Reihe produktiver Muster von sowohl untrennbaren als auch trennbaren Präfixverben sowie Ein- schränkungen dieses Modells wurden veranschaulicht. Der Hauptzweck meiner Arbeit besteht in der Erkenntnis, wie der Wortbildungsprozess im Deutschen mannigfaltig ist und wie man mit dem deutschen Verb umgehen kann. Auf Grund der Tatsache, dass sich die vielen Grammatiken überlappen und die Terminologie nicht immer eindeutig ist, geht aus dieser Arbeit hervor, dass sich man schon an einige Regeln halten kann, die allgemeine Gültigkeit ausweisen. Diese Arbeit dient nicht als Anweisung, wie neue deutsche Verben gebildet werden können, sondern erörtert vor allem den Prozess der Semantik, von dem man bei den Ableitungen ausgehen kann und der den Fremdsprachenlernern zur Erweiterung des Wortschatzes dienen können. Diese Tatsache kann manchmal irreführend sein, wenn
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man die Idiomatik oder Metaphorik der deutschen Präfixverben verfolgt. Weiter wurden in der vorliegenden Arbeit produktive Präfixe im Deutschen geschichtlich untersucht. Häufige Präfixe (ab-, an-,ent-, um-,ver- ) wurden semantisch und syntaktisch im Rahmen der Valenztheorie behandelt. Die angeführten Themenkreise gelten als Leitfaden und bescheidener Versuch zur Beleuchtung wünschenswerter Aspekte der vielschichtigen Problematik von deutschen Präfixen im Rahmen der Valenztheorie und bilden den Abschluss der vorliegenden Arbeit.